Montag, 18. Juni 2012

Männlicher Nationalstolz vs. weiblichem Sinn für das Praktische

Gestern Mittag ist mir beim Spazierengehen an einem Fenster in der Nachbarschaft eine Deutschlandfahne aufgefallen.
Eigentlich ein Wunder, dass sie mir überhaupt aufgefallen ist, wo doch momentan überall Fahnen rumflattern.
Aber das war's vielleicht sogar... Sie flatterte eben nicht, sondern hing schnurgerade am Fenster herunter.
Irgendjemand, vermutlich die Dame des Hauses, hatte dekorativ in gleichmäßigen Abständen Tischtuchbeschwerer in Früchteform daran geklipst. Diese baumelten lustig samt Fahne an der Hausfassade entlang.
Als ich das nächste Mal daran vorbeikam, waren die Tischdeckenbeschwerungsdingense durch eine stabile Holzlatte ersetzt worden, die jemand fachmännisch am unteren Teil der Fahne festgetackert hatte.

Beim Vorbeilaufen hab ich mir vorgestellt, wie der Herr des Hauses nach Hause kommt und sieht, was seine Frau mit seiner schönen Deutschlandfahne angestellt hat...

"Gisela! Was fällt dir ein! Wie sieht das denn aus? Was sollen denn die Nachbarn denken!"

...und gleich in die Garage läuft, Werkzeug und Holz zusammensucht, rettet, was zu retten ist und hofft, dass noch nicht all zu viele Nachbarn gesehen haben, was seine Frau mit seiner schönen Fahne angestellt hat, die er liebevoll alle zwei Jahre aus dem Schrank holt, eigenhändig bügelt und ans Fenster hängt.

Na ja, so oder so ähnlich...;)

PS: Namen und Personen natürlich frei erfunden!

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