Freitag, 24. September 2010

Big Fish in the Sea...


Grade hatten Herr Buchhändler und ich Besuch aus Japan.
Zwei japanische Herren standen vor unserem Lädchen und fotografierten die Außenwerbung.
Dann kamen sie herein, schauten sich um und waren ganz begeistert von Tilda Apfelkern.
(Wer ist das nicht, gell Frau Maus!?)

Als Herr Buchhändler dann mutig auf Englisch fragte, ob er denn helfen könne, entwickelte sich so etwas wie ein Gespräch, bei dem sich herausstellte, dass die Herren aus Kobe kommen, dort ein Antiquariat führen und hier in Deutschland die Buchhandelslandschaft studieren.
Die beiden konnten es kaum fassen, wie viel Platz wir in der Mitte unseres Ladens frei lassen und erklärten, dass man in Japan jeden Platz ausnutzen und bis unter die Decke mit Büchern füllen würde.
Gekauft haben Sie dann ein Dinosaurier-Pop-Up mit Geräuschen und ein Buch über Wale und Delfine ("We are looking for a book with a big fish in the sea like Moby Dick, you know?")

So, die Bücher gehen nun auf eine weite Reise und zwei unserer Visitenkarten auch. Schmunzel!

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Kommen Sie gut ins Wochenende auch wenn's regnet wie aus Eimern,

Ihre Frau Buchhändlerin

Donnerstag, 23. September 2010

Es gibt Menschen...

...denen ist

- das Blau des neuen Stempelkissens zu blau

- der Glitzer auf den schönen Postkarten zu glitzerig

- das Kleingeld, das manche Kunden bringen, zu klein

...und überhaupt. Immer was zu meckern.

Wohlgemerkt, ich rede hier nicht über die Kunden!

Hier wirkt grade noch mein Mittwochsblues nach. 'Schuldigung.

Ihre Frau Buchhändlerin

Mittwoch, 22. September 2010

Reise in die Siebziger...




Nicht, dass Sie denken, mit Ihrem Bildschirm stimmt was nicht.
Oder meine Kamera muss in Reparatur wegen der enormen Orangestichigkeit.
Nö, nö, das sind Originalfarben. Jawohl.

Eine Nachbarin, die weiß, dass ich nähe und ein bisschen häkel, brachte mir gestern ein Handarbeitsheft vorbei , das sie im Keller beim Aufräumen gefunden hatte. Und ich fühlte mich auf wunderbare Weise in meine Kindheit versetzt.

Erinnerungen an kratzige Rollkragenpullover aus 100% Polyesteracryl und Hemden mit spitzen Kragen wurden wach. Seufz.

Trotzdem irgendwie niedlich, oder?

Und heute findet man solche Motive auf ganz vielen Stoffen wieder.



Sehen Sie mal... das Datum:




Nacharbeiten möchte ich jetzt nicht wirklich was davon. Aber die kleine Reise in die Vergangenheit war irgendwie ganz schön.

Seien Sie lieb gegrüßt.

Ihre Frau Buchhändlerin

Montag, 20. September 2010

Piraterig genug?

Bei diesem Kissen hatte ich die schwierige Aufgabe, sieben Buchstaben auf 25x35 cm unterzukriegen, ohne dass es all zu gequetscht aussieht.

Da das Kinderzimmer, in das das Kissen mit einziehen soll, piratenmäßig dekoriert ist, hätte ich eigentlich gerne noch irgendwas in der Richtung appliziert, was vom Platz her aber absolut nicht machbar war.
Und Webband mit Totenköpfen finde ich bei Babys immer irgendwie nicht so passend.

Als ich Herrn Buchhändler, der in diesem Bereich oft als mein Berater herhalten muss, fragte, wie er wohl dieses Problem lösen würde, sagte er:

"Wieso, das ist doch schon piraterig genug!"

Na denn!

Eine schöne Woche wünscht Ihnen

Ihre Frau Buchhändlerin

Sonntag, 19. September 2010

Obwohl...



... es momentan so viel zu entdecken gibt in der Natur... Kastanien, Hagebutten, Blätter in allen Farben, die der Herbst so hergibt... ist meine Stimmung momentan eher am Boden. Und der Tag gestern hat auch nicht eben dazu beigetragen, dass sich daran etwas ändert.

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Ein Jahr ist es nun schon her, dass wir ohne unsere vier Pfoten durch's Leben gehen und manchmal fragen wir uns, ob wir nicht doch wieder einen Hund aus dem Tierheim holen und ihm ein schönes Zuhause geben sollen.
Gestern sind Herr Buchhändler, die Zahnfee und ich dann zu einem unserer städtischen Tierheime gefahren...
Herr Buchhändler und ich... natürlich auf der Suche nach einem Hund.
Die Zahnfee auf der Suche nach einem Meerschwein, das ihrem verwaisten Böckchen, Gesellschaft leisten kann.
Wir sind natürlich nicht in der Erwartung hin gefahren: aussuchen, einpacken, nach Hause fahren.
Sehr wohl haben wir uns jedoch erhofft, beraten zu werden, auf Ohren zu treffen, die auch mal zuhören können, Hilfe bei einem etwas kniffligen Vergesellschaftungsproblem zu bekommen.
Statt dessen: militante Ansagen, unsensible Ratschläge und insgesamt das Gefühl zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.
Sie werden zu Recht sagen, die Mitarbeiter in so einem Tierheim erleben viel, sehen viel Elend, müssen sich viel anhören. Alles richtig. Und ich bin die letzte, die dafür kein Verständnis hat, Aber müssen solche Leute nicht auch differenzieren können? Oder geht einem das verloren, wenn man tagtäglich damit zu tun hat?
Oder... Fehler bei sich selber suchen und nicht so empfindlich sein?

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Nachdenkliche Sonntagsgrüße von

Ihrer Frau Buchhändlerin

PS: Dieses zauberhafte Hagebuttenherz hat übrigens die Zahnfee für mich gemacht. Ich fand's so schön, dass ich's gleich fotografieren und in meinen Blog stellen musste.