Dienstag, 28. Juni 2011

Es ist ein Elch entsprungen...



Wie jetzt? Schon wieder Weihnachten? Winter? Schnee und Eis?
Wo kommt der Elch her? Hat er sich verlaufen?
Nein, keine Sorge, alles gut. Draußen hat's um die 30°, Schnee und usseliges Wetter sind noch in weiter Ferne und die Weihnachtsdeko darf auch im Keller oder auf dem Dachboden bleiben.
Den Elch haben sich Freunde von uns gewünscht, als Kamindeko. Quasi Jahreszeiten unabhängig.
Nachdem sie unseren in hellblau gesehen haben, der das ganze Jahr über dem Durchgang vom Laden zum Büro hängt und auf uns aufpasst, war der Wunsch nach einem rot getupften da. Und schwupps... da isser.
Na ja, schwupps... ist wohl etwas geflunkert. Ich muss zugeben, dass es mir ein bißchen schwer gefallen ist, mitten im Sommer einen Elch zu nähen.
Muss wohl das Unterbewußtsein sein, das einem sagt, dass da was nicht stimmt. Obwohl es Elche natürlich auch im Sommer gibt, ist ja ganz klar.
Ich hoffe, er gefällt und macht sich gut am Kamin.

***

Ihnen allen einen schönen Sommertag,

Ihre Frau Buchhändlerin

PS: Die Vorlage für den Elch (oder isses ein Rentier?) stammt natürlich aus dem Buch "Tildas Winterwelt". Ich hab ihm allerdings das Geweih etwas aufgehübscht.

Freitag, 3. Juni 2011

Gewissensfrage...




Da, wo Herr Buchhändler und ich wohnen, ist es nicht wirklich schön. Wir haben zwar einen wunderschönen Blick vom Balkon in den begrünten Innenhof und auf den Rhein, aber das täuscht leider nicht darüber hinweg, dass wir in einem Stadtteil wohnen, in dem die Leute ihren Dreck einfach auf die Straße werfen, die Polizei öfter als woanders Einsätze fährt, Kinder nicht so betreut werden, wie es eigentlich sein sollte, etc.

Dennoch versuchen einige, so wie wir auch, dagegen zu halten und es sich den Umständen zum Trotz schön zu machen.

Ein älteres Ehepaar hat daher am Rand eines öffentlichen Weges eine Art Garten angelegt, in dem zur Zeit wunderschöner weißer und lilafarbener Lavendel blüht.
Bisher hat es noch niemand gewagt, dort etwas zu zerstören, weil es einfach schön anzuschauen ist.

Gestern bin ich auf meiner abendlichen Runde mit dem Hund unterwegs und sehe, dass eine Frau, die ihr Fahrrad neben sich her schiebt, beide Fahrradkörbe vorn und hinten voller Lavendel hat. Ein paar Meter weiter war dann klar, dass sie sich über den Lavendel am Wegesrand her gemacht hatte. Aber mit solch einer Brutalität, dass mir fast die Tränen in die Augen geschossen sind.
Ich war wirklich fassungslos und konnte es mir nicht verkneifen, sie anzusprechen und zu fragen, ob ihr nicht klar sei, dass dieser "Garten" jemandem gehört, der ihn hegt und pflegt und mit Liebe angelegt hat. Ob sie denn nicht ein schlechtes Gewissen deswegen habe.
Das einzige, was sie dazu zu sagen hatte, war, dass ich mich nicht aufregen soll, denn es seien ja noch genug Blüten dran.
Könnten Sie sich unter diesen Umständen an dem "geklauten" Lavendel erfreuen? Ich könnte es jedenfalls nicht.
Ein weiterer Grund von dort wegzuziehen: die Menschen.

Trotzdem... sonnige Grüße,

Ihre Frau Buchhändlerin

Mittwoch, 1. Juni 2011

Schöner wohnen, aber wie?

Dass Herr Buchhändler und ich eine neue Wohnung suchen, habe ich Ihnen ja bereits berichtet.
Inzwischen bin ich dann der Meinung, dass ohne Vitamin B in dieser Stadt nicht an eine Wohnung heran zu kommen ist. Zumindest nicht an eine, die unseren, äh, meinen Vorstellungen entspricht.
Jeden Morgen schaue ich mir die neuesten Anzeigen an, aber ich befürchte, dass die schönsten Wohnungen einfach unter der Hand weggehen.
Und ist mal eine Anzeige interessant, gibt es immer einen Haken an der Sache.
Warum ist man so oft verpflichtet die Kücheneinrichtung, den Einbauschrank, die Holzdielen auf dem Balkon und diverse andere Einrichtungsgegenstände für teuer Geld zu übernehmen? Können die ihr Zeug nicht im bunten Auktionshaus verkaufen? Ich hab meine eigenen Sachen, die ich mitbringen will. Was soll das immer? Hab ich überhaupt eine Chance, wenn ich von vorne herein sage, dass ich das Zeug nicht will?
Grad heute war wieder eine Anzeige ganz interessant. Aber... 3000 Euro für diverse Einrichtungsgegenstände und bitte beim ersten unpersönlichen Kontakt, der nur per Mail möglich ist, das monatliche Nettoeinkommen nennen. Hallo? Geht's noch? Kann ich mir die Wohnung denn vielleicht auch erst mal anschauen, bevor ich mich nackich mache? In der Regel hat sich die Sache dann sowieso ganz schnell erledigt. Frau Buchhändlerin sucht nämlich nicht irgendwas. Frau Buchhändlerin liest zu viele Wohnzeitschriften. Frau Buchhändlerin hat zu viele Bildbände in denen es nur ums schöne Wohnen geht.
Sie Bloggerdamen mit den tollen Wohnungen, den Holzdielen, den Sprossenfenstern, den Bauerngärten... verraten Sie mir Ihr Geheimnis? Wie findet man diese Schätze?

Ich such' derweil einfach weiter.

Liebe Grüße,

Ihre Frau Buchhändlerin